Interview mit Harald Grosskopf II – Naherholung

Mitten in einer Berglandschaft steht ein Heimcomputer aus der Frühzeit der PCs. Auf seinem Bildschirm spiegelt sich das Panorama der ihn umgebenden Natur als virtuelle Realität. Den auf dem Plattencover zu seiner neuen Platte „Naherholung“ abgebildeten IBM PC XT-AT hat der Schlagzeuger und Keyboarder Harald Grosskopf nach eigenen Angaben noch im Keller stehen.

Naherholung

Die mit der Wahl des Covers assoziierte bildliche und musikalische Verbindung von Technik und Natur, von Computer und Romantik ist ein klassisches Motiv der „Kosmischen Musik“ und damit der deutschen Musikgeschichte der 70er Jahre. Es findet sich in ähnlicher Form auch bei Bands wie Cluster, Harmonia oder Kraftwerk wieder. Das passt natürlich auch deshalb gut ins Bild, weil Grosskopf als Schlagzeuger von Wallenstein, Ash Ra Tempel und Klaus Schulze den elektronisch geprägten Krautrock dieser Zeit maßgeblich mitgeprägt hat.

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Philippe Mora, Festivalchef Torsten Neumann und Harald Grosskopf nach der Premiere von „Three Days in Auschwitz“.

2014 habe ich ihn zum ersten Mal beim 21. Internationalen Filmfest Oldenburg getroffen und ein karriereumspannendes Interview mit ihm geführt. Anlass für seine Einladung zu diesem Filmfestival war die gemeinsame Arbeit mit dem australischen Regisseur Philippe Mora an dem Film „German Sons“, für den er den Soundtrack komponierte und auch vor und hinter der Kamera stand. Auch an Moras Nachfolgefilm „Three Days in Auschwitz“ hat er als Kameramann mitgearbeitet und war deshalb im September 2015 zur Deutschlandpremiere des Films erneut in Oldenburg. Einen Tag nach dem Abschluss des Filmfests 2015 habe ich mich mit ihm im Studio von Oldenburg Eins getroffen, um über die Produktion und den Sound seiner neuen Platte zu sprechen.

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Harald Grosskopf im Hörfunkstudio von Oldenburg Eins am 21. September 2015.

Mittlerweile ist „Naherholung“ bei Little MarVin Records erschienen und digital erhältlich. Musikalisch knüpft Harald Grosskopf hier an seine ersten beiden Soloplatten als Keyboarder an, nämlich „Synthesist“ (1980) und „Oceanheart“ (1986), die beide 2014 bei Bureau B wiederveröffentlicht worden sind. Die Platte ist am 15. Februar erst mal digital erschienen, aber Vinyl und/oder CDs sollen noch im Lauf des Jahres folgen.

„Naherholung“ bei iTunes

Homepage von Harald Grosskopf

Philippe Mora Harald Großkopf September 2015

Harald Grosskopf und Philippe Mora bei der deutschen Premiere von „Three Days In Auschwitz“ am 20. September 2015 im Cine K der Kulturetage beim Internationalen Filmfest Oldenburg.