Interview mit Philippe Mora II – Return to Oldenburg
Ballett tanzende Werwölfe, betrunkene Superhelden und bärtige Outlaws bevölkern den filmischen Kosmos des australischen Regisseurs Philippe Mora. Aber neben diesen wilden Figuren aus seinen Horrorfilmen und anderen Genreklassikern treibt den 1949 in Paris zur Welt gekommenen Maler, Comiczeichner und Filmemacher auch die eigene Familiengeschichte immer wieder zur teils sehr persönlichen filmischen Auseinandersetzung mit der Zeit des zweiten Weltkriegs und den Verbrechen der Nationalsozialisten. Sein Vater Georges kämpfte im französischen Widerstand, während seine Mutter Mirka nur knapp der Deportation ins Konzentrationslager Auschwitz entging. Mit diesem Thema beschäftigt Philippe Mora sich nach „Swastika“ (1973) und „German Sons“ (2014) nun zum dritten Mal in seinem neuen filmischen Essay „Three Days In Auschwitz“. Zur Deutschlandpremiere beim 22. Internationalen Filmfest kehrte er nach Oldenburg zurück und stellt seinen neuen Film zunächst mit eigenen Worten vor.
(Interview with Philippe Mora recorded September 20, 2015 in Oldenburg, Germany – Part 1)
Neben Festivalleiter Torsten Neumann war auch der Musiker Harald Großkopf mit dabei, mit dem Mora bereits bei „German Sons“ eng zusammengearbeitet hat. Für „Three Days In Auschwitz“ hat er diesmal einige Sequenzen als Kameramann gedreht.
Harald Großkopf, Philippe Mora und Festivalleiter Torsten Neumann im Cine K Oldenburg am 20. September 2015.
Die Musik für „Three Days In Auschwitz“ hat Eric Clapton komponiert. Mit dem britischen Gitarristen teilte Mora sich bereits in den sechziger Jahren in London eine Wohnung und später steuerte Clapton auch den Soundtrack zum Film „Communion – Die Besucher“ (1989) bei. Nach seinem Besuch beim Filmfest in Oldenburg reiste Mora nach Berlin weiter. Dort drehte er gemeinsam mit Regisseur Trevor Graham einige Szenen für „Monsieur Mayonnaise“, einen Film über die Freundschaft zwischen seinem Vater und dem französischen Pantomimen Marcel Marceau und ihre gemeinsame Zeit im französischen Widerstand.
Ein Geschenk für Philippe nach der Deutschlandpremiere von „Three Days In Auschwitz“.
Seit der Retrospektive beim 21. Internationalen Filmfest Oldenburg 2014 hat sich für Mora einiges getan. „Howling II“ wurde in Amerika in einer restaurierten Fassung von Scream Factory auf Blu-ray wiederveröffentlicht und auch „Howling III – The Marsupials“ ist momentan in restaurierter Fassung auf internationalen Festivals zu sehen. Bei soviel Zuspruch folgt dann 2016 auch fast schon zwangsläufig die Rückkehr ins Werwolf-Genre mit dem neuen Film „The Growling“ .
Harald Großkopf und Philippe Mora beim 22. Intenationalen Filmfest Oldenburg 2015.
Monsieur Mayonnaise auf Facebook
Trailer zu „Three Days In Auschwitz“ mit der Musik von Eric Clapton.
Restaurierter Ausschnitt „Howling III – The Marsupials“ für das Adelaide Filmfestival 2015.
Teaser -Trailer für die Crowdfunding-Kampagne zu „The Growling“.