Berlinale 2018 – Interview mit Dr. Rainer Rother

Retrospektive „Weimarer Kino – neu gesehen“

In der diesjährigen Retrospektive der Berlinale sind um die 30 Lang- und Kurzfilme zu sehen, die alle zwischen 1918 und 1933 entstanden sind. Neben vielen Stummfilmen, die hier in Berlin allesamt mit Livemusik im Kinosaal aufgeführt werden, sind auch frühe Tonfilme und erste Filmexperimente mit Farbe im Programm.

Parallel zur Retrospektive läuft in der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen am Potsdamer Platz auch noch die Ausstellung „Die UFA – Geschichte einer Marke“ zum 100-jährigen Bestehen dieser einflussreichen Produktionsfirma.

Über beides habe ich mit Dr. Rainer Rother, dem künstlerischen Direktor der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen und Leiter der Retrospektive gesprochen.

(Interview mit Dr. Rainer Rother, 18.02.2018 Berlin)

Im Mittelpunkt der Retrospektive stehen restaurierte Fassungen aus Filmarchiven aus aller Welt, wie dem Münchener Filmmuseum und British Film Institute. Auf bereits vielfach gezeigte Klassiker wie Fritz Langs „Metropolis“ (1927) oder Robert Wienes „Das Cabinet des Dr. Caligari“ (1920) wurde dabei bewusst verzichtet. Stattdessen sind Filme zu sehen, die lange nicht gezeigt oder eben frisch restauriert worden sind. Zu den Höhepunkten gehören Robert Reinerts Abenteuerfilm „Opium“ (1919), E.A. Duponts Drama “Das alte Gesetz“ (1923), der mit Orchesterbegleitung im Friedrichstadt-Palast gezeigt wurde, sowie die Berg-Fantasie „Das blaue Licht“ (1932) der umstrittenen Filmemacherin Leni Riefenstahl, deren kompletter Nachlass gerade in die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergegangen ist und der bestimmt noch für Diskussionen sorgen wird in den kommenden Jahren.

Die Ausstellung “Die UFA – Geschichte einer Marke” läuft noch bis zum 22. April 2018. Zu Ausstellung und Retrospektive sind zwei umfangreiche Publikationen erschienen. Das Begleitbuch zur Retrospektive „Weimarer Kino – neu gesehen“ hat der Berliner Verlag Bertz + Fischer herausgebracht und das Buch zur UFA-Ausstellung ist im Bielefelder Kerber Verlag erschienen.