Mogul Mowgli – Berlinale Panorama

Mogul Mowgli“ erzählt die Geschichte eines britischen Rappers mit pakistanischen Wurzeln, der plötzlich an einer seltenen Muskelkrankheit leidet und nur durch eine experimentelle Therapie gerettet werden kann. Dabei muss er sich nicht nur der Krankheit stellen, sondern auch seiner eigenen Familiengeschichte.

Regisseur Bassam Tariq und Drehbuchautor und Hauptdarsteller Riz Ahmed haben einen spannenden Film über Herkunft, Selbstwert und Musik inszeniert, in dem sich musikalische Traum – und Albtraumsequenzen mit sozialem Drama vermischen.

Bei der Pressekonferenz ging Hauptdarsteller Riz Ahmed darauf ein, dass Filme von Künstlerinnen mit Migrationshintergrund schnell als politische Filme eingeordnet, allerdings viel zu selten als künstlerische Arbeit in Text, Inszenierung und Musik wahrgenommen werden – eine subtiles Vorurteil, welches Menschen vor allem als Aktivisten und nicht als gleichberechtigte Künstler begreift.

 (Riz Ahmed auf der Berlinale Pressekonferenz zu „Mogul Mowgli“ am 21.02.2020)

Ahmed begann als Schauspieler in Michael Winterbottoms „The Road To Guantanamo“, der 2010 bei der Berlinale zu sehen war; mittlerweile spielte er auch in Blockbustern wie Disneys „Rogue One: A Star Wars Story“ oder der Marvel-Comic-Verfilmung „Venom“ mit. Außerdem hat er als Rapper Riz MC bereits eigene Songs veröffentlicht, die der Musik in Mogul Mowgli sehr ähneln.

 

 (Riz Ahmed auf der Berlinale Pressekonferenz zu „Mogul Mowgli“ am 21.02.2020)

Diese Musik erdet den Film und verankert ihn somit in der Realität. In einer Art magischem Realismus vermischen sich die fiktive Figur im Film und der tatsächliche Rapper zu einer Stimme, was teilweise die Grenzen zwischen Spielfilm und halb-dokumentarischem Werk aufhebt. Bassam Tariqs Film war als Weltpremiere im Panorama zu sehen, kann aber bisher noch keinen deutschen Kinostarttermin verbuchen.

Bereits erschienen ist jedoch Riz Ahmeds neues Album „The Long Goodbye“, welches am 6. März auf dem Label Mongrel Records herausgekommen ist, und zu dem der Musiker einen eigenen Kurzfilm gedreht hat.

(Dieser Beitrag erschien zuerst als Radiobeitrag in der Sendung „Filmriss – Das Berlinale-Magazin“, einem gemeinsamen Projekt der norddeutschen Bürgersender Kiel FM, Lübeck FM, Westküste FM, Tide Hamburg, Stadtradio Göttingen und Oldenburg Eins.)