Interview mit Alex Remzi (Synästhesie Festival)

Das Synästhesie Festival in Berlin gilt seit 2015 als Treffpunkt für die unterschiedlichsten Bands, die aber alle eine gemeinsame musikalische Ausrichtung eint: Psychedelisch, düster, noisig, rockig sind die Sounds, die sich aus diversen Undergroundszenen der Rockgeschichte speisen. Vom trippigen Pop der Sechziger Jahre über den deutschen Krautrock der Siebziger, hin zu Post-Punk aus den frühen Achtziger Jahren bis zum Shoegaze und Dream Pop der Neunziger.

Das Festival ist im Umfeld der Berliner 8mm-Bar und dessen Betreiber Alex ‚Olli‘ Remzi entstanden. Der Amerikaner brachte seinen eigenen Musikgeschmack Anfang der Nullerjahre aus den USA mit in die deutsche Hauptstadt und machte diese Mischung mit passenden Konzerten zum Markenzeichen seiner Kneipe. Das daraus hervorgegangene Festival bringt nun seit sechs Jahren mit Acts wie Spritualized, Michael Rother’s Neu!, Stereolab oder Deerhunter einzigartige und teils exklusive Headliner nach Berlin. Mit Alex Remzi habe ich mich am zweiten Festivaltag unterhalten.

(Interview mit Alex Remzi in der Kulturbrauerei Berlin am 20.11.2021)

Corona zum Trotz, aber dafür mit verschärften Hygienemaßnahmen konnte das Festival in diesem Jahr wieder in der Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg stattfinden. Zu den Headlinern zählten diesmal die deutsche Krautrocklegende Faust mit der Aufführung von „Faust IV“ unter Leitung des Gründungsmitglieds Jean-Hervé Péron, die britischen Neokrautrocker von BEAK aus Bristol mit Ex-Portishead-Musiker Geoff Barrow und das New Yorker Noiserock-Trio A Place To Bury Strangers um Bandleader Oliver Ackermann.

(FAUST)

Dazu kamen auffällig viele Wahlberliner*innen wie die britische Sängerin Anika, Lucy Kruger aus Südafrika mit ihrer Band The Lost Boys, die mexikanische Band Sei Still, sowie der Brite Anton Newcombe und sein Brian Jonestown Massacre. Sie alle sind aus kreativen Gründen nach Berlin gekommen und spiegeln musikalisch den gemeinsamen Treffpunkt 8mm-Bar wieder.

(The Brian Jonestown Massacre)

Die enge Kooperation mit Plattenlabels wie Invada Records von Geoff Barrow, Duchess Box Records aus Berlin oder Oliver Ackermanns neuem Label Dedstrange sorgten für ein gut gefülltes Programm mit neuen Acts wie der Dream Pop-Sängerin Thala oder dem GURR-Seitenprojekt Laura Lee And The Jettes.

Eine Spezialausgabe meiner Radiosendung soundundvison mit Musik zum Festival gibt es am 21.12. 2021 um 18:00h auf Oldenburg Eins zu hören.

Alex Remzi hat sich neben der Musik jetzt auch der Produktion von Getränken zugewandt. Weitab vom hektischen Berlin in der Beschaulichkeit der Mecklenburger Seenplatte befindet sich seine neue Old Well Destillerie in der er eigenhändig Gin, Absinth und Bitters zusammenbraut.

(Lucy Kruger And The Lost Boys)

(BEAK)