Interview mit Lucy Kruger
Die in Berlin lebende und arbeitende Sängerin und Songschreiberin Lucy Kruger kommt ursprünglich aus Cape Town in Südafrika. Sie war Teil des Duos Medicine Boy, und veröffentlichte 2019 ihr zweites Soloalbum “Sleeping Tapes for Some Girls”. Der Beginn einer Album-Trilogie, die im letzten Jahr mit “Transit Tapes (for women who move furniture around)“ fortgesetzt wurde, und in diesem Jahr mit “Teen Tapes (for performing your own stunts)” ihren Abschluss fand (Unique Records).
Beim Reeperbahn Festival in Hamburg hatte ich jetzt Gelegenheit mit ihr zu sprechen.
(Radiointerview mit Lucy Kruger in Hamburg am 24.09.2022)
Inklusive Lucy Kruger bilden die Lost Boys ein Quartett, zu dem unter anderem die niederländische Soundkünstlerin und Avantgardegitarristin Liú Mottes vom Duo SOON gehört. Anfangs hatte Kruger als Bedroom Produzentin allein im trauten Heim aufgenommen, aber die Produktion hat mittlerweile größere Ausmaße angenommen. Folkpop, Dream Pop, Psychedelia, sowie gelegentlich Drones und Ambientanteile – ein leiser und minimalistischer Stil, gegossen in sparsame Arrangements.
Jedoch, es geht auch anders: Beim Berliner Synästhesie-Festival im letzten Herbst standen insgesamt sechs (!) Musiker*innen auf der Bühne, plus Laura Carbone als Gastsängerin. Die drei Gitarrist*innen nebst einer Viola sorgten für einen Wall Of Sound von fast schon postrockiger Wucht, sowie Feedback im Geiste von Velvet Underground. Ganz ähnlich der Auftritt beim Reeperbahn Festival: Im Dachgeschoss des eher sparsam bemessenen Grünen Jägers entfaltete sich durch die Nähe zum Publikum der großartige Sound der Band besonders druckvoll in intimer Zugänglichkeit.
Lucy Kruger & The Lost Boys sind jetzt auf Tour und spielen vermutlich zum letzten Mal die „Tapes-Trilogie“ in dieser beeindruckenden Form. Do not miss.
04. Oktober – Kulturclub Schon Schön, Mainz
05. Oktober – Ono2, Frankfurt
07. Oktober – MS Loretta, Bremen
08. Oktober – R25 – Kulturschlachthof, Düsseldorf
13. Oktober – KOHI, Karlsruhe
14. Oktober – Immerhin, Würzburg
15. Oktober – Milla Club, München
05. November – Dresden, The Sound Of Bronkow
06. November – Bielefeld, Nr.z.P.