Interview mit Suzan Köcher’s Suprafon

Mit dem neuen Album „In These Dying Times“ ist die Solinger Band Suzan Köcher’s Suprafon zur Zeit auf ihrer großen „Psychedelic Dream Pop Disco Tour“. Ab Dienstag spielen sie mehrere Shows in Norddeutschland, unter anderem in Hannover, Norderstedt, Flensburg, Lübeck, und Bremen.

Auf Sängerin und Songschreiberin Suzan Köcher sowie Gitarrist und Produzent Julian Müller traf ich im September beim Reeperbahn Festival in Hamburg, wo zwei erste Showcases mit dem neuen Material präsentiert wurden. An gleicher Stelle sprachen wir bereits vor fünf Jahren über das letzte Album „Suprafon“.

Das neue Interview wurde kurz nach dem Festival remote aufgenommen: Mit Suzan und Julian zu Hause in Solingen, und mir im Studio von Oldenburg Eins.

In These Dying Times“ ist das inzwischen dritte Album von Suzan Köcher und erschien am 11. Oktober auf dem Düsseldorfer Label Unique Records. Zunächst war sie Teil der Solinger Band Palace Fever, die 2015 ihr erstes und bisher einziges Album veröffentlichten. Dort war bereits der seitdem auf allen Platten als Ko-Komponist und Produzent tätige Gitarrist und Sänger Julian Müller dabei.

Auftritt im Hamburger Club Häkken beim Reeperbahn Festival 2024

Ihr erstes Soloalbum „Moon Bordeaux“ war eine Mischung aus Dream Pop, Sixties-Beat, Folk und düsterem Chanson. Beim zweiten Album „Suprafon“ erfolgte der Wechsel zur Bandbesetzung und zum neuen Namen Suzan Köcher’s Suprafon, während sich der musikalische Kosmos um Psychedelic Rock und Westcoast-Pop erweiterte.

Das neue Album besticht durch musikalische Genauigkeit und druckvolle Produktion. Die Texte sind konkreter und autobiografischer – so handelt die erste Single „Seventeen“ beispielsweise von einer missbräuchlichen Beziehung zur Teenagerzeit. „Maybe I’m A Lemon“ ist ein passiv-aggressives Liebeslied, „Sleepless Strangers“ eine Hommage an den französischen YeYe-Pop von Jacques Dutronc und an die jüngst verstorbene Francoise Hardy, wogegen „Living In A Bad Place“ als tanzbares und düsteres Funk-Rock-Discojuwel aufscheint. Für die Fans ihrer oft ausufernden Liveshows mit viel musikalischer Improvisation gibt es das gut zehnminütige psychedelisierende „Desert Air Motel“.

In These Dying Times“ ist das inhaltlich komplexeste und musikalisch abwechslungsreichste Album, das Suzan Köcher und Julian Müller bisher produziert haben. Die Songs bedienen eine Bandbreite zwischen klassischen Elementen der sechziger und siebziger Jahre und aktuellem Pop, während der Sound schnörkellos direkt und luftig verspielt daherkommt. Diese gut abgestimmte Mischung aus Indierock, French Pop, Psychedelia und Discofunk, macht das Album zu einer abwechslungsreichen musikalischen Reise auf allerhöchstem Niveau.

Psychedelic Dream Pop Disco Tour“

19.11. Hannover – Café Glocksee
21.11. Flensburg – Volksbad
22.11. Norderstedt – Music Star
23.11. Bremen – Heartbreak Hotel
24.11. Lübeck – Riders Café
28.11. Bochum – Goldkante
07.12. Rüsselsheim – Das Rind
12.12. Dortmund – Ibis Hotel
13.12. Braunschweig – Staatstheater